Die Berliner Firma AVM hat mit dem „FRITZ!WLAN Repeater 1750E“ (kurz: Fritz Repeater 1750E) einen High-End-Repeater fürs WLAN auf den Markt gebracht. Er ist mit vielen Funktionen ausgestattet und dennoch einfach zu bedienen – leider aber auch recht teuer. Was der 1750E kann und ob er seinen Preis wert ist, zeigen wir Ihnen in unserem ausführlichen Test.
WLAN ist zweifellos ein Segen: Der Funkstandard ermöglicht die problemlose Einbindung verschiedenster Geräte ins heimische Netzwerk. Was sich so einfach sagt, muss in der Praxis aber nicht ganz zutreffen: Je nach Bausubstanz kann die Qualität der WLAN-Verbindung stark schwanken, sodass im benachbarten Raum die praktischen Vorteile von WLAN mitunter schon zu theoretischen werden. In solchen Situationen hilft dann ein WLAN-Verstärker wie der Fritz Repeater 1750E.

Ausstattung des Fritz Repeater 1750E
Der Repeater wird in einer stabilen Kartonverpackung in der AVM-typischen Gestaltung mit dem gelb-roten „FRITZ!“-Logo geliefert. Ohne unnötiges Füllmaterial enthält sie den Fritz Repeater 1750E, ein Booklet mit einer umfangreichen deutschen Installationsanleitung und ein Patch-Kabel. Das Gehäuse aus weißer und grauer Plastik macht dank der polierten Oberfläche einen wertigen Eindruck.

Laut Hersteller werden die Standards IEEE802.11 b/g/n im 2,4GHZ-Band und IEEE802.11 ac/an/a im 5GHz-Band unterstützt. So sollen Datenraten von 450 MBit/s bzw. 1300 MBit/s möglich sein. Ehrlicherweise weist AVM auf der Kartonunterseite auf den theoretischen Charakter dieser Angaben hin.
Selbstverständlich ist eine Verschlüsselung des WLAN-Signals WPA oder WPA2 möglich. Zukunftssicher ist der Repeater durch seine Update-Fähigkeit und durch die Unterstützung des IPv6-Standards.
Neben der Repeaterfunktion ist der Einsatz als LAN-Brücke möglich, um auch entfernte Räume ins Heimnetz einzubinden.

Weitere Informationen finden sich in dem beiliegenden Booklet. Dort sind nach kurzen Sicherheitshinweisen und grundlegenden Bemerkungen zum Einsatz eines Repeaters außerdem alle Betriebsarten und alle Möglichkeiten zur Einrichtung des „FRITZ!WLAN Repeaters 1750E“ übersichtlich erklärt.
Auf der Vorderseite des Repeaters befindet sich die große und gut ablesbare Anzeige für die Stärke des WLAN-Empfanges, der WPS-Taster und drei LEDs – je eine für Power, WLAN und LAN. Um den Fritz Repeater 1750E auf die Werkseinstellungen zurückzusetzen, drücken Sie den WPS-Taster für mindestens 15 Sekunden.
Ein besonderes Merkmal des Fritz Repeater 1750E ist die fünf Jahre dauernde Herstellergarantie. Heben Sie also den Kassenzettel bzw. die Rechnung gut auf, auch wenn der Garantiefall wahrscheinlich nicht eintreten wird.
Repeater einrichten (WPS und manuell)
Der Fritz Repeater 1750E kann entweder per WPS-Taster ins heimische WLAN-Netz eingebunden werden, alternativ aber auch per WLAN oder LAN mit Hilfe eines Browsers erfolgen. Dazu gibt es eine Gigabit-LAN-Buchse am Repeater.
So richten Sie den Repeater schnell per WPS ein:
- Informieren Sie sich über das Vorgehen zum Aktivieren der WPS-Funktion Ihres Routers.
- Stecken Sie den Repeater in eine Steckdose in Sichtweite zum Router. Die Power- und die WLAN-LED leuchten kurz darauf dauerhaft. Der Repeater zeigt ebenfalls die Signalstärke an. Für eine gute Funktion sollten drei von fünf Balken der Statusanzeige sicher leuchten. Dann ist der Repeater bereit zur Einrichtung.
- Nun drücken Sie den WPS-Taster am Repeater für 6 Sekunden bis die WLAN-LED und die Statusanzeige blinken.
- Jetzt aktivieren Sie am Router WPS und warten ab, bis die WLAN-LED dauerhaft leuchtet.
- Nun können Sie den „FRITZ!WLAN Repeater 1750E“ an den Einsatzort umstecken. Auch dort sollten mindestens drei der fünf Statusanzeigebalken leuchten.
Mit einem FRITZ!-Router klappte das bei uns sofort. Zur Verbindung mit einem Router einer anderen Marke brauchten wir zwei Versuche.
Im Detail (hier klicken): Fritz Repeater 1750E manuell einrichten
Fritz Repeater 1750E manuell einrichten
Sie können den Repeater auch manuell mit Hilfe eines Notebooks oder Smartphones einrichten:
- Legen Sie die Zugangsdaten für Ihr WLAN bereit.
- Stecken Sie den Repeater in eine 230-Volt-Steckdose in Sichtweite des Routers und warten Sie, bis die Power- und die WLAN-LED dauerhaft leuchten.
- Lassen Sie sich im Notebook oder Smartphone die verfügbaren WLAN-Netzwerke anzeigen. Der Repeater wird als „Fritz!WLAN Repeater 1750E“ angezeigt.
- „Verbinden“ Sie sich. Sie werden anschließend nach dem WLAN-Netzwerkschlüssel für den Repeater gefragt. Diesen finden Sie auf dem Aufkleber auf der Rückseite des Repeaters. Geben Sie ihn ein.
- Daraufhin erscheint der Status „verbunden“.
- Nun starten Sie den Browser und geben in die Adresszeile „fritz.repeater“ ein. Achten Sie darauf, dass der Browser nicht automatisch ein „www“ davor setzt.
- Der Repeater meldet sich mit „Willkommen“ und fordert Sie zur Vergabe eines Passwortes auf. Notieren Sie sich dieses am besten sofort.
- Die empfohlene Betriebsart „Frequenzbänder flexibel nutzen“ können Sie zunächst so belassen. Wählen Sie Ihr Netz aus, mit dem Sie sich verbinden möchten.
- Geben Sie nun den WLAN-Netzwerkschlüssel Ihres WLANs ein und bestätigen Sie alle Eingaben.
- Warten Sie danach einen Augenblick, bis der Repeater die Signalstärke dauerhaft anzeigt. Am Router ist der Repeater nun als „fritz repeater“ angemeldet.
- Abschließend können Sie den Repeater am Einsatzort einstecken. Achten Sie dabei auf die Signalstärkenanzeige von mindestens drei Balken.
Die Einrichtung mittels Computer und LAN-Kabel ist nach dem gleichen Vorgehen möglich.



Weitere Anpassungen
Für eine gute Funktion sind keine weiteren Einstellungen nötig. Wollen Sie eigene Einstellungen vornehmen, so ist auch das leicht möglich.
Schauen Sie im Router nach der IP-Adresse vom „fritz.repeater“ und geben diese anschließend in die Adresszeile des Browsers ein. Nun können Sie die Einstellungen selbst bearbeiten. Vorher lohnt sich ein Blick auf „WLAN / Funkkanal / WLAN-Störeinflüsse einblenden“. So erhalten Sie eine komplette Übersicht über die genutzten Kanäle auch der Nachbarfunknetzwerke.
Fritz Repeater 1750E als LAN-Brücke einrichten
Wie man den Fritz Repeater 1750E als LAN-Brücke nutzt, zeigt das folgende Video.
Fritz Repeater 1750E: Testwerte und Leistung
Leistung im 2,4-GHz-Band
Ausgangspunkt unserer Messungen war ein schwacher WLAN-Empfang im 2,4 GHz-Band mit einer geringen Übertragungsgeschwindigkeit von rund 4 MBit/s (UDP) und von etwa 3 MBit/s (TCP). Das entspricht etwa der Situation, wie sie hinter insgesamt vier Wänden zu erwarten ist (natürlich abhängig vom Material). Hin und wieder brach dabei der Kontakt zum Internet ab.
Nach der Einrichtung des Repeaters und der Verbindung des Notebooks per WLAN mit dem Repeater erfolgten danach neue Messungen bei sonst gleichen Bedingungen. Diesmal verbesserte sich durch den optimal positionierten Repeater folgerichtig der Datendurchsatz auf 28 MBit/s (UDP) und auf 25 MBit/s (TCP). Das ist eine Verbesserung auf das 7- bis 8-fache und ein sehr gutes Ergebnis in unserem Testfeld.
Bei geringeren Wandstärken und Abnahme sonstiger Störungen ist entsprechend mehr Datendurchsatz zu erwarten. Maximal, also ohne störende Einflüsse durch Wände erreichte der Repeater 110 MBit/s (UDP) und 102 MBit/s (TCP).
Leistung im 5-GHz-Band
Die Ausgangssituation war der schwache WLAN-Empfang hinter nur zwei Wänden, da 5 GHz sehr stark von den vorherigen vier Wänden absorbiert wurden und kaum durchdrangen. Nach der Einrichtung des Repeaters und der Verbindung des Notebooks per LAN mit dem Repeater (damit ohne Aufrüstung des Notebooks auf das 5-GHz-Band der größtmögliche Datendurchsatz erreicht wird) erfolgten anschließend neue Messungen. So wurde danach eine Datenrate von hervorragenden 125 MBit/s (TCP) erreicht. Bei geringeren Wandstärken und Abnahme sonstiger Störungen steigerte sich die Datenrate sogar auf 130 MBit/s (TCP).
Leistung beim Crossband-Repeating
Die Funktionsweise von Crossband-Repeating sollte in der schematischen Übersicht besser zu verstehen sein:

Die Ausgangssituation beim dritten Testlauf war wieder der schwache WLAN-Empfang hinter vier Wänden mit 4 MBit/s (UDP) und 3 MBit/s (TCP), wobei das Notebook weiterhin im 2,4-GHz-Band arbeitete.
Nach der Auswahl von „Crossband-Repeating“ im Repeater, der Wahl eines optimalen Standpunktes und nach der Einstellung, dass der Router nur das 5-GHz-Band (Crossband-Repeating) nutzen soll, haben wir neu gemessen.
So erreichte der Fritz Repeater 1750E eine Datenrate von 48 MBit/s (UDP) und 46 MBit/s (TCP). Dies entspricht einer Verbesserung gegenüber der Ausgangslage um das 12- bis 15-fache. Diese Ergebnisse wurden, wie schon erwähnt, ohne Aufrüstung des Notebooks auf das 5-GHz-Band erreicht.
Mit der empfohlenen Einstellung „Frequenzbänder flexibel nutzen“ ergaben sich ähnlich gute Werte.
Hinweis
Wenn Ihre Hardware beide Frequenzbänder nutzen kann und Sie weitgehend ohne LAN-Kabel arbeiten möchten, lohnt es sich mit „Crossband-Repeating“ zu arbeiten. Dann können Sie zum Beispiel Ihren Router mit dem Repeater über das 5-GHz-Band koppeln während Sie den Repeater mit Ihrem Notebook über das 2,4-GHz-Band verbinden. So sind deutliche Verbesserungen der Datenübertragungsrate möglich, wie unsere Messungen überzeugend zeigen.
Leistungsaufnahme („Stromverbrauch“)
Der Stromverbrauch im Sendebetrieb liegt bei zirka 30 mA und verringert sich im Ruhezustand auf etwa 20 mA. Das ergibt eine Leistungsaufnahme von 7 Watt bzw. 5 Watt. Pro Jahr fallen so rund 15 Euro Stromkosten an, wenn der Repeater immer in der Steckdose verbleibt. Der „FRITZ!WLAN Repeater 1750E“ ist relativ groß und kann bei einer Steckdose-Schalter-Kombination den Schalter teilweise oder ganz verdecken.
Fazit: Test des FRITZ!WLAN Repeater 1750E
Der recht große Repeater überzeugt kurz gesagt mit sehr guten Ergebnissen und breitem Funktionsumfang. Die Einrichtung per WPS oder manuell ist schnell und einfach durchzuführen. Das beiliegende deutsche Booklet hilft dabei mit verständlichen und übersichtlichen Texten.
Durch die werksseitigen Voreinstellungen werden deutliche Verbesserungen der Datenraten im 2,4-GHz-Band, im 5-GHz-Band und beim Crossband-Repeating erzielt. Bei eigenen Anpassungen des Repeaters helfen darüber hinaus das übersichtliche Menü und die vielfältigen Optionen.
Die LED-Anzeigen sind dabei fast immer eindeutig und sehr gut ablesbar. Besonders die Signalstärkenanzeige unterstützt Sie, so dass Sie den FRITZ!WLAN Repeater 1750E optimal positionieren können.
Die deutliche Verbesserung der Datenraten durch den Repeater, seine einfache Bedienung und die 5-Jahre-Herstellergarantie führen trotz des relativ hohen Preises zu einer klaren Kaufempfehlung durch uns, wenn Sie maximale Anforderungen an die Schnelligkeit Ihres WLAN-Heimnetzes haben.
In unserer Bewertung nach Punkten erhielt der FRITZ!WLAN Repeater 1750E sehr gute 83 von 100 Punkte.
Vom 1750 gibt es außerdem eine Variante mit DVB-C-Kabeltuner – so können Sie Kabelfernsehen über das WLAN streamen, das Gerät haben wir hier getestet.
Noch einmal die wichtigsten Daten im Überblick:
- Hervorragende Verstärkung des WLAN-Signals
- Crossband-Repeating mit dem 2,4-GHz- und dem 5-GHz-Band
- Einsatz als Repeater, Router und LAN-Brücke
- Einfache Einrichtung dank deutscher Anleitung
- 5 Jahre Herstellergarantie
- Relativ großer Repeater
- Erprobte Software und Infratsruktur, sehr gute Kompatibilität mit Fritzboxen
Ressourcen und Ergänzungen:
- Herstellerseite: https://avm.de/
- Produkt-Bedienungsanleitung (PDF)
- Produktseite (archiviert): https://avm.de/produkte/fritzwlan/fritzwlan-repeater-1750e/
- FAQ zum Gerät (archiviert): https://avm.de/service/fritzwlan/fritzwlan-repeater-1750e/wissensdatenbank/