Ihnen hilft unsere Marktübersicht der E-Book-Reader nicht weiter oder ist Ihnen schlicht zu kompliziert? Dann hilft vielleicht unsere Typberatung, die verschiedene Nutzer und Lesegewohnheiten untersucht und entsprechende Kauftipps gibt.

Kaufberatung: Typ „Einsteiger“
Wer wenig liest oder E-Bücher erst einmal ausprobieren möchte, wird in der Regel keine 200 Euro für einen E-Book-Reader ausgeben wollen.
Bei Amazon beginnt der Einstieg in die E-Book-Welt mit dem einfachen Kindle. Der Basis-Reader bietet die grundlegenden Funktionen eines digitalen Lesegerätes und muss auch nicht mehr umständlich per Steuerkreuz bedient werden. Auch die Software ist auf aktuellem Niveau und bietet viele Funktionen der teureren Reader.
Doch auch wenn der Preis mit 70 Euro verlockend günstig ist: Bei etwas häufigerer Nutzung zahlen sich die 30 Euro mehr für einen Paperwhite 2013 schnell aus. Dabei ist die integrierte Beleuchtung gar nicht das wichtigste Argument; es geht vor allem um das deutlich hochwertigere Display und den schnelleren Seitenaufbau, der sich beim Lesen positiv bemerkbar macht. Wer mit dem Preis von knapp 100 Euro hadert, kann nach Sonderangeboten oder gebrauchten Geräten Ausschau halten. Hier sind rund 20 Euro Ersparnis drin.
In der Preisklasse unter 100 Euro hat die Tolino-Konkurrenz übrigens nichts im Angebot; lediglich auf dem Gebrauchtmarkt finden Sie günstige und ältere Geräte.
Unsere Empfehlung: Kindle Paperwhite 2013
Kaufberatung: Typ „Familie“
Wenn die ganze Familie den Reader nutzen möchte, sollte der Kindle möglichst viel Speicher und eine lange Akkulaufzeit haben.
Das trifft glücklicherweise auf alle Modelle gleichermaßen zu. Die vier aktuell verfügbaren E-Book-Reader besitzen allesamt vier Gigabyte internen Speicher.
Lediglich einige ältere Paperwhite-2013-Modelle sowie der Paperwhite der ersten Generation mussten mit zwei Gigabyte auskommen. Von den vier Gigabyte sind knapp 850 MByte ab Werk belegt, so dass etwas mehr als drei Gigabyte für Bücher und Dokumente verbleiben – das reicht je nach Umfang für mehrere hundert bis zirka 2.500 Bücher.
Bei allen Geräten hat Amazon die „Familienbibliothek“ integriert. Dabei handelt es sich um eine Funktion, bei der zwei Erwachsene und bis zu vier Kinder ihre Bücher teilen können. Zusätzlich gibt es die Funktion „Freetime“, mit der Sie die Lesezeit der Kinder begrenzen können. Auch die Tablet-PCs der Fire-Serie lassen sich mit diesen Konten verbinden.
Wenn der E-Book-Reader von mehreren Personen im Haushalt genutzt werden soll, ist der Kindle Paperwhite (2015) unserer Meinung nach die beste Wahl. Für 120 Euro bietet das Gerät ein ausgezeichnetes Preis-Leistungs-Verhältnis.
Unsere Empfehlung: Kindle Paperwhite (2015) oder Tolino Vision 3 HD
Kaufberatung: Typ „Multimedia“
Sie lesen nicht nur regelmäßig E-Books, sondern hören auch gerne Musik und lieben Videos? Ihr Traumgerät soll alles können, dabei aber nicht zu teuer sein?
Dann ist ein reiner E-Book-Reader die falsche Option. Sehen Sie sich besser im Lager der Tablet-PCs um. Die gute Nachricht: Diese müssen nicht unbedingt teurer sein als ein Kindle Paperwhite. Wenn Sie im Amazon-Universum bleiben möchten, gibt es gute Tablet-PCs schon ab etwa 100 Euro.
Der Kindle Fire HD 6 ist bei Amazon das Tablet-Erfolgsmodell und bietet ein solide Grundausstattung. Im Internet surfen ist mit dem Tablet-Zwerg ebensowenig ein Problem wie das Abspielen von Musik und Videos.
Wenn es noch günstiger sein soll, gibt es das Einstiegsmodell Fire schon ab knapp 60 Euro. Ist in umgekehrt das Display zu klein, können Sie für knapp 200 Euro zum Fire HD 10-Tablet greifen, das deutlich hochwertiger und besser ausgestattet ist.
Unsere Empfehlung: Kindle Fire HD6
Kaufberatung: Typ „Vielleser“
Sie verschlingen Bücher geradezu und können ohne Ihren E-Book-Reader kaum mehr leben? Dann haben Sie entweder schon einen Kindle Voyage oder sollten sich umgehend einen zulegen.
Erst bei mehreren hundert gelesenen Seiten pro Monat machen sich die Vorteile eines Voyage bezahlt. Vor allem das etwas bessere Handling sorgt langfristig für mehr Spaß beim digitalen Lesen. An die Pagepress-Sensoren hat man sich schnell gewöhnt und das etwas geringere Gewicht lässt Hände und Arme weniger schnell ermüden.
Dem gegenüber steht ein stolzer Anschaffungspreis von fast 200 Euro – wählt man die Vollausstattung mit „3G“-Option, sind es sogar 250 Euro. Immerhin verzichtet der Voyage aber schon in der Basisvariante auf Werbeeinblendungen, was bei anderen Modellen extra bezahlt werden muss. Die Displayprobleme sind mittlerweile weitgehend behoben, so dass Vielleser und -leserinnen bedenkenlos zugreifen können – und dies auch tun sollten!
Unsere Empfehlung: Kindle Voyage oder Kindle Oasis oder Tolino Vision 3 HD
Kaufberatung: Typ „Durchschnittsleser“
Viele Kindle-Besitzer nutzen Ihren E-Book-Reader als Ergänzung zu gedruckten Büchern. Manche Dinge braucht man einfach im gedruckten Großformat (zum Beispiel Lehrbücher), bei anderen Titeln möchte man gerne mit Bleistift Notizen und Markierungen im Buch festhalten. Für alle anderen Werke und insbesondere die Urlaubslektüre wird jedoch ein E-Book-Reader genutzt, der schon aufgrund seines großen internen Speichers ungeheuer praktisch ist.
Wenn Sie sich in diesem Leser-Typ wiedererkennen, sollten Sie zu einem anspruchsvolleren Lesegerät greifen. Der Kindle Paperwhite (2015) dürfte in diesem Fall das optimale Gerät sein. Vor allem der tolle Bildschirm mit seinem hohen Kontrast lässt den Verzicht aufs gedruckte Buch etwas leichter fallen.
Hinzu kommen der großzügig dimensionierte Speicher sowie zahlreiche Funktionen, welche die Qualität der E-Bücher auf dem Reader erhöhen (Abstände, Ligaturen). In der Variante mit Spezialangeboten und ohne Handyanbindung dürften Sie das ideale Gerät finden.
Unsere Empfehlung: Kindle Paperwhite (2015) oder Tolino Shine 2 HD
E-Reader vs. Tablet

Wann lohnt sich der Kauf eines E-Readers und wann greift man besser zu einem Tablet-PC?
Wenn man hauptsächlich Bücher, Zeitschriften und Zeitungen liest, kauft man am besten einen der bei Amazon verfügbaren Kindle-E-Book-Reader. Das wichtigste Merkmal der Kindle-E-Book-Reader ist, dass diese nur ein Schwarz-Weiß-Display haben. Im Gegensatz zu Tablet-PCs gibt es hier also keine Farben.
Die Vorteile der Bildschirme liegen woanders: Diese verwenden die so genannte „E-Ink“-Technik; dabei handelt es sich um eine Art elektronische Tinte, die besonders gut lesbar ist und so auch unter starkem Sonnenlicht gut erkennbar ist. Von einem echten Buch ist ein Kindle-E-Book-Reader zumindest in puncto Darstellungsqualität nicht weit entfernt. Ein Kindle-Reader kann zudem mehrere hundert Bücher speichern und ist so vor allem auf Reisen ein nützliches Accessoir für Bücherfreunde. Für Videos oder das Surfen im Internet ist ein E-Book-Reader aber die falsche Wahl – hier sind Tablet-PCs viel besser geeignet.
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